Wiedereinweihung der Kirche in Aachen-West

 

Am Donnerstag, dem 14.02.2008 besuchte Bezirksapostel Armin Brinkmann die Gemeinde Aachen-West und weihte die nach einem Blitzschlag abgebrannte und wieder aufgebaute Kirche. In seiner Begleitung befanden sich Apostel Franz-Wilhelm Otten und Bischof Rainer Sommer.
 
 
Eine kleine Chronologie vom Blitzeinschlag bis zum festlichen Wiedereinzug ...

 

 

Blitzschlag setzt Kirche in Aachen-West in Brand.

 

 
Es ist Samstag der 09.Juni 2006. Die Gemeindemitglieder befinden sich auf einem Ausflug an der Mosel. Bei herrlichem Sommerwetter wandern sie durch die Weinberge und genießen die schöne Gemeinschaft.

 

Sie ahnen nicht, dass nur ca. 200 km nördlicher ein schweres Unwetter mit Regen, Sturm und Gewitter über die Aachener Region zieht.

 

Gegen 08.30 Uhr beobachten Nachbarn, wie ein gewaltiger Blitz in den Dachstuhl unserer der Kirche in Aachen-West einschlug. Ein Augenzeuge, der den Einschlag unmittelbar miterlebt hatte, berichtete, der Blitz sei strahlend weiß und dick wie ein Baum heruntergeschossen...

 

 

 

 

 

Als die Feuerwehr eintraf, schlugen die Flammen bereits lichterloh durch das Dach. Von zwei Drehleitern herab, eine im Moreller Weg, die andere im Franziskusweg aufgebaut, ging die Feuerwehr gegen den Brand vor und hatte ihn - mit Hilfe von vielen 1000 Litern Löschwasser - schnell unter Kontrolle.

 

 

Die Feuerwehr war mit zwei Zügen der Berufsfeuerwehr und einem Zug der Freiwilligen Feuerwehr im Einsatz.

 

 

       
       
       
Nachdem das Feuer gelöscht war, konnte erst das wahre Ausmaß des Brandes begutachtet werden: Der Dachstuhl war schwer beschädigt und zum Teil eingestürzt. Durch die immensen Wassermassen (Löschwasser und Gewitterregen) wurde das Kirchenschiff und ein Teil der Nebenräume regelrecht geflutet. Das komplette Inventar des Kirchenschiffes - samt Orgel, Altar, Bänken - wurde zerstört ...

 

Der Schaden wurde von der Polizei und Feuerwehr im ersten Ansatz auf ca. 200.000,00 EUR beziffert.

 

       
       
 

Nachdem die Ermittlungen der Polizei abgeschlossen waren, ist die Zeit der Statiker, Sanierer, Verwaltungs- und Versicherungsleute gekommen. Schnell war man überein gekommen, die Kirche trotz der erheblichen Sanierungskosten wieder aufzubauen. Dies gab den niedergeschlagenen Geschwistern wieder neuen Mut.

 

 

Die "Wester-Geschwister" feierten diese Entscheidung spontan vor der Brandruine mit einem gemeinsamen Grillen. So sind die Geschwister - gemeinsam schaffen wir das ...
 
Bis zum Wiederbezug besuchten die Geschwister geschlossen die Gemeinde Aachen-Brand. Dort fanden auch die gemeinsamen Gemeindeaktivitäten wie Chorproben, Jugendstunden usw. statt.

 

 

Der Wiederaufbau

 

So konnten nun die Sanierungsarbeiten beginnen. Der Bauschutt wurde herausgeräumt, die Kirche komplett eingerüstet und provisorisch mit Planen abgedichtet, so dass kein weiteres Regenwasser eindringen konnte. Aufgrund der immensen Wassermenge die in das Kirchenschiff gelangten, musste der komplette Estrich mit Heizung herausgerissen und erneuert werden. Es wäre müßig hier alle Arbeitsschritte aufzuführen. Die Geschwister packten alle mit an - ob groß oder klein, für alle war genügend Arbeit vorhanden ...
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Arbeiten gingen nun, nachdem sie am Anfang nur sehr schleppend in Gang kamen, zügig voran. Ziel war es, an Weihnachten wieder "zu Hause" zu sein. Am 28.August 2007 konnte Richtfest gefeiert werden. Auch dies nahm die Gemeinde wieder zum Anlass mit den Bauarbeitern und Nachbarn zu feiern.

 

Bemerkenswert ist, dass von Beginn des Unglücks und während der gesamten Bauphase großes Interesse und Hilfsbereitschaft aus der Nachbarschaft vorhanden war. Auch erreichten den Vorsteher der Gemeinde, Hirte Bartsch, aus ganz Europa "Beileidsbekundungen" über den Verlust der Kirche. Auch Bezirksapostel Brinkmann, er erfuhr auf den Kapverdischen Inseln von dem Unglück, sandte der Gemeinde einen Brief. Er sei beim Anblick der Bilder erschrocken gewesen und sehr traurig über das Vorgefallene. „Bei allem dürfen wir noch dankbar sein, dass das Unglück nicht während eines Gottesdienstes geschah und niemand verletzt worden ist“, schreibt der Bezirksapostel weiter. Er selbst hatte die Kirche am 16. März 1994 eingeweiht. „Ich bete dafür, dass Schreck und Traurigkeit weichen und ihr freudig nun in der kommenden Zeit die Gottesdienste in den Gemeinden Aachen-Mitte und Aachen-Brand besucht“, schreibt Bezirksapostel Brinkmann zum Ende seines Briefes.

 

 
       
       
       

 

 

Tag der offenen Tür

 

Fast alle Arbeiten waren abgeschlossen, so dass zu einem "Tag der offen Tür" eingeladen werden konnte. Fast alle Arbeiten - denn nach und nach mussten die Geschwister feststellen, dass noch so manche "Kleinigkeit" erledigt werden muss. So musste die ein oder andere Nachtschicht eingelegt werden, damit den Gästen am Samstag, dem 09.02.2008 eine fertige Kirche gezeigt werden konnte.

 

Zwischen 14.00 und 17.00 Uhr konnte die Kirche nun von jedermann besichtigt werden. Es wurden diverse musikalische Darbietungen vorgeführt und die Geschwister standen den Gästen für Fragen zur Verfügung. Auch die Nachbarschaft zeigte reges Interesse an der fertigen Kirche - hat man doch all die Monate aufmerksam die Arbeiten und Arbeiter im Auge gehabt ... In den Monaten der Bauphase ist ein gutes, ja fast freundschaftliches Verhältnis der unmittelbaren Nachbarschaft zur Kirche entstanden.

 
 
     

 

 

 

Wiedereinweihung

  

Am Donnerstag, dem 14.02.2008 besuchte Bezirksapostel Armin Brinkmann die Gemeinde Aachen-West und weihte die nach einem Blitzschlag abgebrannte und wieder aufgebaute Kirche. In seiner Begleitung befanden sich Apostel Franz-Wilhelm Otten und Bischof Rainer Sommer.
 
Der Gottesdienst begann mit dem gemeinsam gesungenen Lied "Ein Ort ist mir gar lieb und wert" (NGB 128). Nach dem Eingangsgebet legte Bezirksapostel Brinkmann seinem Dienen das Wort aus 1.Mose 22 Vers 14 "Und Abraham nannte die Stätte "Der Herr sieht"" zugrunde.

 

Der Bezirksapostel drückte seine Freude darüber aus, dass er - wie vor 15 Jahren - diesen Einweihungsgottesdienst mit den Geschwistern erleben kann. Und wie vor 15 Jahren betonte er nochmals, dass Jesus Christus der Mittelpunkt dieses Hauses ist und dass der dreieinige Gott der Mittelpunkt der Neuapostolischen Kirche sei.

 

Immer wieder wurde der Tempel Gottes zerstört. Dies können wir an verschiedenen stellen in der Heiligen Schrift nachlesen. Aber wurde immer wieder neu aufgebaut. In 2. Chronik 24 lesen wir im 13.Vers: "Und die Werkmeister sorgten dafür, dass durch sie die Ausbesserung fortschritt, und so stellten sie das Haus Gottes nach seinem alten Maß wieder her."

 

Der Bezirksapostel dankte den Handwerkern die an der Kirche gearbeitet haben, dass alles wieder im neuen Glanze erscheint. Dann wünschte er der Gemeinde, dass nicht nur das "alte Maß" des Kirchengebäudes wieder hergestellt wurde, sondern dass auch das "alte Maß" an Glauben, Versöhnungsbereitschaft, Liebe und Hoffnung wieder in der Gemeinde hergestellt ist. Die Kirche ist also nicht nur nach dem Äußeren wieder aufgebaut, sondern auch das innere Maß des lebendigen Tempel Gottes ist wieder aufgerichtet. In Lukas 6 Vers 38 heißt es: „Gebt, so wird euch gegeben. Ein volles, gedrücktes, gerütteltes und überfließendes Maß wird man in euren Schoß geben; denn eben mit dem Maß, mit dem ihr messt, wird man euch wieder messen.“ Er wünschte der Gemeinde ein solches volles Maß an Glaube, Liebe und Freude.  

"Und Abraham nannte die Stätte »Der Herr sieht«." Abraham hatte mit 100 Jahren seinen Sohn Isaak bekommen, den er opfern Sollte. Dieser Bericht aus der Heiligen Schrift passt zwar nicht zu unserem heutigen Gottesbild, doch wir wollen es mal so annehmen. Nachdem Gott das Opfer verhinderte, nannte Abraham die Stätte auf dem Berg Moria „Der Herr sieht“. Auch auf dieses neue Gotteshaus hier in der Gemeinde Aachen-West sieht der Herr. Man könnte jetzt fragen: „Wo war denn Gott als der Blitz einschlug?“ Gott war hier – doch er verhindert nicht jedes Leid. Aber der Herr sieht! Dieses Wort möge ganz besonders die Gemeinde Aachen-West und damit jede einzelne Seele begleiten. Gott hat dabei eine eigene Sehensweise: „Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der Herr aber sieht das Herz an.“ (1. Sam 16;7). Auch heute sieht Gott auf unsere Herzen und unsere Seelen.