Texte aus dem neuen Gesangbuch

 

 
 
 


 

Nun jauchzet, all ihr Frommen

 

1.
Nun jauchzet all, ihr Frommen,
zu dieser Gnadenzeit,
weil unser Heil ist kommen,
der Herr der Herrlichkeit,
zwar ohne stolze Pracht,
doch mächtig, zu verheeren
und gänzlich zu zerstören
des Teufels Reich und Macht.
2.
Kein Zepter, keine Krone
sucht er auf dieser Welt;
im hohen Himmelsthrone
ist ihm ein Reich bestellt.
Er will hier seine Macht
und Majestät verhüllen,
bis er des Vaters Willen
im Leiden hat vollbracht.
3.
Er wird nun bald erscheinen
in seiner Herrlichkeit
und all eur’ Klag und Weinen
verwandeln ganz in Freud.
Er ist’s, der helfen kann;
halt’ eure Lampen fertig
und seid stets sein gewärtig.
Er ist schon auf der Bahn.

 

Text: Schirmer, Michael (1606-1673)

Melodie: Crüger, Johann (1598-1662)


 

 

 

70

 

Auf Christi Himmelfahrt allein

 

1.
Auf Christi Himmelfahrt allein
ich meine Hoffnung gründe
und allen Zweifel, Angst und Pein
hiermit stets überwinde;
denn weil das Haupt im Himmel ist,
wird seine Glieder Jesus Christ
zur rechten Zeit nachholen.

2.
Weil du vorauf gegangen bist,
die Stätte zu bereiten,
wirst du mich auch Herr Jesus Christ,
gar bald zum Himmel leiten.
Aus Gnaden ziehst du mich dorthin,
erfüllst mir heut schon Herz und Sinn
mit gläubigem Verlangen.

3.
Ach Herr, lass diese Gnade mich
von deiner Auffahrt spüren,
dass mit des Geistes Früchten ich
kann meine Seele zieren,
damit auch ich an deinem Tag,
verwandelt mit den Deinen, mag
zur Herrlichkeit eingehen.

 

Text: Josua Wendelin (1604-1640), Ernst Sonnemann (1630-1670)

bearbeitet von Renate Ramlau (*1953)

Melodie: unbekannt


 

 

 

99

 

Licht vom Licht, erleuchte mich

 

1.
Licht vom Licht, erleuchte mich in der Andacht heil'gen Stunden!
Es erhebt die Sonne sich und das Dunkel ist verschwunden.
Hilf, Herr, dass mir dieser Tag neues Leben bringen mag!
 

2.
Brunnquell aller Seligkeit, lass mir deine Ströme fließen!
Mache selbst mein Herz bereit, deine Gnade zu genießen!
Streu das Wort mit Segen ein, lass es reich an Früchten sein!


3.
Zünde selbst das Opfer an, das dir Mund und Herz bereitet!
Sei mir Weisheit, Licht und Bahn, dass kein Irrtum mich verleitet
und kein fremdes Feuer brennt, welches dein Altar nicht kennt.


4.
Lass mich heut und allezeit froh von deiner Gnade singen
und mich in die Ewigkeit mit des Geistes Flügeln schwingen!
Gib mir einen Vorschmack ein, wie es wird im Himmel sein!

 

Text: Benjamin Schmolck (1672-1737)

Melodie: unbekannt


 

 

 

282

 

Bei dir, Jesus, will ich bleiben

 

 
1
Bei dir, Jesus, will ich bleiben,
stets in deinem Dienste stehn.
Nichts soll mich von dir vertreiben,
will auf deinen Wegen gehen.
Du bist meines Lebens Leben,
meiner Seele Trieb und Kraft,
wie der Weinstock seinen Reben
zuströmt allen Lebenssaft.
2
Könnt ich's irgend besser haben
als bei dir, der allezeit
so viel tausend Gnadengaben
für mich Armen hat bereit?
Könnt ich je getroster werden
als bei dir, Herr Jesus Christ,
dem im Himmel und auf Erden
alle Macht gegeben ist?
3.
Wo ist solch ein Herr zu finden,
der, was du getan, mir tut,
mich erkauft von Tod und Sünden
mit dem eignen teuren Blut?
Sollt ich dir, der mich erhoben
und sein Leben für mich gab,
sollt ich dir nicht Treu geloben,
Treue über Tod und Grab?
4.
Ja, Herr Jesus, bei dir bleib ich,
so in Freude wie in Leid.
Bei dir bleib ich, dir verschreib ich
mich für Zeit und Ewigkeit,
will auch gern mein Opfer bringen.
Schenk in deines Segens Füll
mir zum Wollen das Gelingen —
führe mich zum höchsten Ziel.
 
Text: Carl Johann Philipp Spitta (1801-1859)

Melodie:

Nikolaus Ludwig, Reichsgraf und Herr von Zinzendorf und Pottendorf

bearbeitet von:

Christian Gregor (1723-1801)

 

 

 

 

293

 

O in den Armen Jesu

 

1
O in den Armen Jesu, an der geliebten Brust
lässt es sich herrlich ruhen, selig in Lieb und Lust.
Horch wie's herüber tönet vom ew'gen Liebesmeer,
wo in des Himmels Auen jauchzet der Sel'gen Heer!
O in den Armen Jesu, an der geliebten Brust
lässt es sich herrlich ruhen, selig in Lieb und Lust.
 

2.
O in den Armen Jesu quält keine Sorge mehr.
Frei von der Welt und Sünden freut man sich hoch und hehr.
Frei von den Seelensehmerzen, frei von der Zweifel Pein
kann man sich dann auf ewig in seinem Heiland freun.
O in den Armen Jesu quält keine Sorge mehr.
Frei von der Welt und Sünden freut man sich hoch und hehr.
 

3.
Jesu, mein Hort und Heiland, Dank dir, du starbst für mich!
Einzig auf diesen Felsen bau und vertraue ich.
Stille will ich nun warten, bis mir der Tag anbricht,
wo ich dein Antlitz schaue in deiner Gnade Licht.
Jesu mein Hort und Heiland, Dank dir, du starbst für mich!
Einzig auf diesen Felsen bau und vertraue ich.

 

Text: Frances Jane Crosby (1820-1915)

 

Melodie: Wilhelm Howard Doane (1832-1916)

 
 

 

 

321

 

Gott, unser Festtag ist gekommen

 

1.
Gott, unser Festtag ist gekommen. Er sei mit allem was er bringt,

aus deiner guten Hand genommen, weil ohne dich kein Glück gelingt.

Wir preisen dich, dass du das Fest der Liebe uns erfahren lässt.


2.
Gott, lass uns füreinander leben, den andern lieben, wie du liebst,

und mach uns fähig zu vergeben, wie du uns immer neu vergibst.

Sei du der Maßstab und der Halt und gib dem Wollen auch gestalt.


3.
Wir möchten uns zu zweit entdecken mit Licht und Schatten, Ja und Nein,

zu guten Tagen uns erwecken und auch für andre offen sein.

Teil gnädig deinen Segen aus und fördere Beruf und Haus.


4.
Weil wir uns nicht allein gehören, mach uns für deinen Ruf bereit.

Gib, dass wir dich im Nächsten ehren, das Ewige schon in der Zeit.

So leben wir zu deinem Ruhm als dein geliebtes Eigentum.

 

5.

Zuletzt lass uns das Ziel erreichen und die Vollendung, die du schenkst,

das Ziel, dem keine Ziele gleichen, an dem du selber uns empfängst.

So leben wir dich hocherfreut, jetzt und in alle Ewigkeit.

 

Text: Detlev Block (*1934)

Melodie: Johann Balthasar König (1691 - 1758)


 

 

 

375

 

Blicke nur auf Jesum

 

1.
Blicke nur auf Jesum, Seele, eil ihm zu!
Der für dich gelitten, gibt dir Fried und Ruh.
Er trug deine Schmerzen, alle deine Schuld;
blicke nur auf Jesum, traue seiner Huld!


2.
Blicke nur auf Jesum, er steht heut bereit,
Geisteskraft zu geben dir zum Kampf und Streit.
Ist der Feind auch mächtig, deine Kraft auch klein,
blicke nur auf Jesum, sein Sieg ist auch dein!


3.
Blicke nur auf Jesum, wenn der Himmel hell.
Oft, wenn alles ruhig, kommt Versuchung schnell
Erdenfreuden schwinden wie des Tages Licht.
Blicke nur auf Jesum er entweichet nicht!


4.
Blicke nur auf Jesum bei der Arbeit Last;
denn zu seinen Füßen hast du süße Rast.
Horch, er ruft so gnädig: Alles ist bereit!
Blicke nur auf Jesum, folg ihm allezeit!

 

Text: Henry Burton (1840-1930)

deutsch von Theodor Kübler (1832-1905)

 

Melodie: Philipp Paul Bliss (1838-1876)


 

 
 

437

 

Gleich wie die schimmernden Sterne

 

1
Gleich wie die schimmernden Sterne erblassen,
strahlet der leuchtende Morgen sie an,
wirst du die Welt und ihr Tagwerk verlassen.
Eines besteht: was du liebend getan!
Eines bestehet, nimmer vergehet,
nimmer vergehet, was du liebend getan.
Wirst du die Welt und ihr Tagwerk verlassen,
nimmer vergeht, was du liebend getan.


2
Wo du im Lenze gepflanzt und gesäet,
wirst du gewisslich die Ernte empfahn.
Schnell sind des Sämannes Spuren verwehet,
eines besteht: was du liebend getan.
Eines bestehet, nimmer vergehet,
nimmer vergehet, was du liebend getan.
Wirst du die Welt und ihr Tagwerk verlassen,
nimmer vergeht, was du liebend getan.


3.
Hast du für Gott und die Wahrheit gestrebet,
wacker gekämpft wider Sünde und Wahn,
wirst du vergessen— doch bleibet und lebet,
reifet zur Frucht, was du liebend getan.
Eines bestehet, nimmer vergehet,
nimmer vergehet, was du liebend getan.
Wirst du die Welt und ihr Tagwerk verlassen,
nimmer vergeht, was du liebend getan.


4.
Himmlische Gaben — wer mag sie ermessen?—
werden die Treuen vom König empfahn.
Keinem der Seinen wird Jesus vergessen,
was er im Leben hat liebend getan.
Eines bestehet, nimmer vergehet,
nimmer vergehet, was du liebend getan.
Wirst du die Welt und ihr Tagwerk verlassen,
nimmer vergeht, was du liebend getan.
 

Text: Horatius Bonar (1808-1889)

 

Melodie: Ira David Sankey (1840-1908)